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Neu im Kino: Bob Marley

Kurz eintauchen! In die Musikwelt von Bob Marley

Ist das ein Fußballspieler? Bob Marley? Der Name erzeugt bei den Kids in unserer buntkicker-Redaktion und auch draußen auf dem Bolzplatz erst mal nur Fragezeichen. Bei den etwas älteren Street Football Workern, die die 18-Jahre-Marke fast oder schon erreicht haben, zieht sich jedoch ein breites und vielversprechendes Grinsen übers Gesicht.

„Wer ist das?“, wollen die kleinen Straßenkicker wissen. „Wer ist das?“ Eine gute Antwort darauf gibt der Film „Bob Marley: One Love“, der gerade in den Kinos läuft. Und den sich unsere buntkicker-Redaktion bereits vorab anschauen durfte. Carla und Saimen waren unsere Reporter vor der Leinwand bei der Pressevorführung im Gloria Filmpalast in München.

Kinglsey Ben-Adir as “Bob Marley” in Bob Marley: One Love from Paramount Pictures.

Kinglsey Ben-Adir as “Bob Marley” in Bob Marley: One Love from Paramount Pictures.

Film ab: Gleich zu Beginn wird klar, die Welt von Bob Marley ist recht wild, schön und leider auch sehr gefährlich. Es ist das Jahr 1976. Bob spielt mit seinen Freunden und Kindern Fußball auf einem Bolzplatz am Rande von Kingston. Plötzlich rast ein Auto vorbei und schießt auf die Gruppe. Zum Glück wird niemand getroffen, niemand verletzt. Und auch Bob Marley bleibt noch cool.

Auf Jamaika herrschen zu der Zeit bürgerkriegsähnliche Zustände vor der kurz bevorstehenden Präsidentenwahl – zwei Weiße stehen zur Wahl. Der Inselstaat in der Karibik war bis 1962 britische Kolonie. Seit der Unabhängigkeit herrscht Unruhe. Militär und Banden sowie ein äußerst aggressiv geführter Wahlkampf sorgen für große Spannungen, machen besonders in Kingston die Straßen sehr unsicher. Täglich sterben Menschen durch Schießereien und Gewalt.

Mittendrin steht Bob Marley, dessen Musik bereits auf dem karibischen Inselstaat sehr angesagt und beliebt ist. Seine Lieder stecken voller Liebe, Hoffnung und Kraft. Und so soll er ein Konzert geben, das die verfeindeten Parteien befrieden und wieder zusammen bringen soll. Doch selbst Bob bleibt nicht verschont. Kurz vor dem Konzert dringen Bewaffnete in sein Haus, in dem er gerade mit seinen Freunden und seiner Band probt und Musik macht. Bob wird angeschossen, seine Frau Rita überlebt sogar einen Kopfschuss. Ihr dicken Dreadlocks fangen die Kugel wie durch ein Wunder ab. Ein großes Glück. Alle sind jedoch geschockt!

Kingsley Ben-Adir as “Bob Marley” in Bob Marley: One Love from Paramount Pictures.

Kingsley Ben-Adir as “Bob Marley” in Bob Marley: One Love from Paramount Pictures.

Das Konzert findet dennoch statt. Selbst Rita ist mit dabei. Bob ist das Risiko auf Dauer jedoch zu hoch. Er schickt Rita mit seinen Kindern an einen sicheren Ort. Um seine Familie nicht in Gefahr zu bringen, verlässt Bob Jamaika und fliegt mit seiner Band nach London. Dort ist es kalt. Rassistische Polizisten sperren ihn einmal sogar nachts nach einer Kontrolle für eine Nacht ins Gefängnis. Mit Fußball, Joggen, Musik und seinem Glauben an „Rastafari“ lässt sich Bob jedoch nicht von seinem Weg abbringen. Er will in London sein neues Album „Exodus“ kreieren und produzieren. Dafür kommt Rita nach London, die Bob offenbar sehr viel Rückhalt gibt. Sie gehen zusammen in Europa auf Tour. Das Album wird ein großer Erfolg. „Bob Marley and the Wailing Wailers“, so nennt sich die Band, werden große Stars. Bob Marleys Musik bewegt und berührt die Menschen und Massen. Bis heute! Auch über 40 Jahre nach seinem Tod.

Doch so ein Film sollte noch mehr Aussagen. Das sogenannte Biopic dreht sich vor allem um die Musik und den Star dazu – wie ein extra langes Hochglanz-Musikvideo. Es erzählt eine schöne Geschichte mit bunten und lebendigen Bildern. Tiefe Einblicke in das Leben hinter der großen Bühne gibt es leider kaum. Seine vier leiblichen Kinder sowie sein Adoptivkind und die sieben unehelichen Kids werden raus gelassen. Das ist schade. Nur zu Beginn des Films sitzt er mit zwei seiner Kinder im Auto und fährt mit Ihnen zum Bolzplatz.

Lashana Lynch as “Rita Marley” and Kingsley Ben-Adir as “Bob Marley” in Bob Marley: One Love from Paramount Pictures.

Lashana Lynch as “Rita Marley” and Kingsley Ben-Adir as “Bob Marley” in Bob Marley: One Love from Paramount Pictures.

Der Kinostreifen legt den Schwerpunkt seiner Erzählung auf die Jahre 1976 und 1978. Immer wieder gibt es zwar kurze Rückblenden, die oft wie Traumsequenzen rüber kommen. So sieht man immer wieder einen weißen Mann auf einem Pferd – Bobs Vater, ein Hauptmann der britischen Armee. Der aber von seinem Sohn nichts wissen will. Erklärungen fokgen darauf jedoch nicht – auch nicht über die Bilder. Die Marley-Familie, die den Kinostreifen mitproduziert haben, wollten offensichtlich vor allem das musikalische Erbe der Reggae-Ikone beleuchten.

Und so endet der Film mit Musik, die bis heute so einfühlsam und kraftvoll ist. Die auch buntkicker-Reporterin Carla bewegt. „Ein guter Film mit toller Musik und einer wichtigen Botschaft: Nur mit Liebe, Toleranz und gemeinsam sollten die Menschen durch die Welt gehen.“ Saimen haben vor allem die Fußballsequenzen auf Jamaika und in London gefallen. „Die haben ja sogar im Aufnahmestudio gekickt.“

Kommen wir zum Finale: Auf Bob Marleys Krebserkrankung wird auch nicht weiter eingegangen. Zum Finale des Films kehrt der große Star mit seiner Band zum „One Love Peace Concert“ in Kingston nach Jamaika zurück. Dort bringt Bob die verfeindeten Präsidentschaftskandidaten auf die Bühne, die sich symbolisch die Hände geben und zumindest vorübergehend Frieden schließen. Dafür gibt es von unserer Redaktion dennoch den Daumen hoch. Gerade für die jüngere Generation, die Bob Marley noch nicht so kennt, ist dieser Film sehenswert und empfehlenswert. Denn er führt einen in die wunderbare Musikwelt von Bob Marley…

von der buntkicker-Redaktion
Fotos: Paramount Pictures

Bob Marley

Hier der Trailer: Bob Marley ONE LOVE  

© 2012 buntkicktgut

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