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Den Profis ein Vorbild – Team Deutschland wird Weltmeister beim FC Bayern Youth Cup

Beim dritten Versuch endlich erfolgreich: Das Team Deutschland mit Spielern von buntkicktgut gewinnt das Endrunden-Turnier auf der Säbener Straße nach einem spannenden Finalspiel gegen Japan.

Der 22. Mai 2014 war ein Tag wie jeder andere beim FC Bayern, sollte man meinen. Eine Menge Schaulustiger wartete auf dem Trainingsgelände, als der Mannschaftbus vorfuhr und die Spieler in den roten Trainingsanzügen ausstiegen. Aber an diesem Tag hießen die Spieler nicht Alaba, Schweinsteiger oder Ribéry, denn die Saison der Profis war ja schon vorbei und alle Titel vergeben. Die Spieler, die hier um den Pokal spielen sollten hießen Burhan, Moufid oder Mert und vertraten das Team Deutschland beim FC Bayern Youth Cup.

Wie die Profis: Betreuer Ismail führt seine Mannschaft vom Bus Richtung Trainingsplatz

Wie die Profis: Betreuer Ismail führt seine Mannschaft vom Bus Richtung Trainingsplatz (Foto Samir Sakkal)

Das dritte Jahr in Folge wurde das vom FC Bayern iniziierte Turnier gespielt und als Austragungsort war erstmals das Trainingsgelände an der Säbener Straße ausgewählt worden. Dort wartete Bayern-Legende Paul Breitner auf die von ihm persönlich ausgewählten Spieler aus allen Ecken der Welt: Deutschland, Österreich, Italien, Indien, USA, Thailand, China und Japan lauteten die Länder, die nun wieder eine Art Mini-Weltmeister ermitteln sollten.

Während nun also die übliche Belegschaft der Rasenplätze an der Säbener Straße in den WM-Trainingslagern ihrer jeweiligen Nationalmannschaften oder im Urlaub verweilten, trugen an diesem Donnerstag die Fußballtalente von morgen ihre eigene Weltmeisterschaft aus. Und mittendrin das deutsche Team, mit Spielern der buntkicktgut-Teams Samborella, Football 4 life sowie buntkicktgut Berlin. Schon vor Turnierbeginn sprach Trainer Davor von „einem guten Gefühl“, was die Erfolgsaussichten für dieses Jahr anging. Die 10-köpfige Mannschaft, die noch mit einem buntkicktgut-Spieler aus Berlin aufgefüllt worden war, hatte sich eine Woche in der Sportschule Oberhaching vorbereitet, wobei dazu nicht nur regelmäßiges Training sondern auch das Kennenlernen der anderen Mannschaften gehörte.

Mina und Resa spielten zwar nicht mit, zeigten den Jungs aber trotzdem beim Danteln wo der Hammer hängt.

Mina und Resa spielten zwar nicht mit, zeigten den Jungs aber trotzdem beim Danteln wo der Hammer hängt.

Zum Auftakt ging es gleich gegen den Nachbarn Italien, Gewinner der beiden vorherigen Turniere. Bei brütender Sonne und 30 Grad im Schatten stellte das Wetter wohl eine nicht unbedeutendere Herausforderung für alle Spieler dar, so kam man bei dem verbissen geführten Duell auch als Zuschauer wortwörtlich nicht aus dem Schwitzen heraus. Die Vorbereitung hatte anscheinend Früchte gezeigt, denn besonders in der Defensive präsentierte sich das deutsche Team um Torwart Luka sehr sicher und ließ kaum Chancen zu. Schließlich reichten die Kräfte aus, um bei hohem Tempo einen 1:0-Sieg zu sichern. Derartig knappe Ergebnisse setzten sich auch in den anschließenden Partien fort, denn die Temperaturen waren sogar für die zahlreichen Zuschauer auf der kleinen Tribüne zu viel, die schnell in die kleinen Flecken Schatten oder zum Wasserschlauch flüchteten. Nur auf dem Rasenplatz selber drängten sich die Spieler, Betreuer und Trainer mit ihren Wasserflaschen in der Hand und ließen sich auch kein Spiel der anderen Mannschaften entgehen. Ein weiterer 1:0-Sieg gegen Japan sowie ein torloses Unentschieden gegen China standen für das deutsche Team nach der Gruppenphase schließlich zu Buche.

Der Optimismus war deutlich zu spüren bei den Straßenkickern von buntkicktgut, die unter den Augen vieler Schul- und Fußballkumpels eher diszipliniert und kühl agierten, was bei der Hitze ihrem Spiel sehr gut tat. Den temperatur-taktischen Vorteil im Halbfinale hatte zunächst einmal der Gegner aus Myanmar/Thailand inne, so hieß die Vorgabe von Trainer Davor: „Noch disziplinierter spielen! Ähnlich wie Guardiola und Bayern.“. Ein technisch und konditionell auf hohem Niveau geführtes Spiel entwickelte sich, doch eines blieb gleich: Tore waren Mangelware. Erst kurz vor Schluss war das sprichwörtliche Quäntchen Glück auf deutscher Seite und man konnte wieder einmal durch ein 1:0 ins Finale einziehen.

Unter den „Experten“ an der Seitenlinie war man sich eigentlich einig, dass das Team der USA, welches mit Mitgliedern einer Sportschule angetreten war, die alle ein bis zwei Jahre jünger waren, als die anderen Spieler, durch ihr technisch einwandfreies Spiel Titelanwärter Nummer 1 darstellte. Doch die körperlich robusten Japaner konnten im Halbfinale den Amerikanern Paroli bieten, bis diesen im folgenden Siebenmeterschießen die Nerven versagten. So hieß das erste Finalspiel des FCB Youth Cups, der in den Jahren davor nicht im K.O.-System sondern im „Alle gegen Alle“-Modus gespielt wurde, Deutschland gegen Japan.

Nicht nur für die kleinen Zuschauer attraktiv: Bayern-Maskottchen Berni

Nicht nur für die kleinen Zuschauer attraktiv: Bayern-Maskottchen Berni (Foto Samir Sakkal)

Zu den Zuschauern hatte sich mittlerweile auch Paul Breitner gesellt, sowie Bayern-Profi Holger Badstuber, welcher natürlich ein gefragter Mann, nicht nur bei den Münchner Jugendlichen, war. Auch Maskottchen Berni war beliebtes Fotomotiv, während sich Mannschaften und Zuschauer auf das Finale vorbereiteten. Zugegeben, es gibt angenehmere Dinge, als bei glühender Sonne im Bärenkostüm mit einem Ball zu kicken.

Finalspiel Deutschland-Japan: Mit Mann und Maus (und Manu auf der Linie) wird die knappe Führung verteidigt.

Finalspiel Deutschland-Japan: Mit Mann und Maus (und Manu auf der Linie) wird die knappe Führung verteidigt. (Foto Samir Sakkal)

Es wurde ein sehr enges Finale erwartet, in welchem schließlich die eine herausstechende Aktion kurz vor Ende den Unterschied machen konnte. Umso überraschender dann der Spielverlauf: Anstoß, Ballgewinn des deutschen Teams und ein konzentriert zu Ende gespielter Angriff – schon hatte Kapitän Burhan den Führungstreffer erzielt. Die Japaner versuchten nun, es besser zu machen und schnürten das deutsche Team in deren Hälfte ein. An der Seitenlinie zeigten auch die Trainer und Betreuer ihre konditionelle Höchstform, wenn sie neue taktische Anweisungen an ihre Spieler gaben. Das schnelle Ball laufen lassen des deutschen Teams sorgte in der Folge aber für mehr Probleme beim japanischen Team, das nur wenige Mittel fand, um Team Deutschland in Bedrängnis zu bringen. Nun bestimmten die Straßenfußballer weniger über Technik als über Kampf das Spiel und zeigten ihre Vielseitigkeit. Torschuss hier, Zweikampf dort und dann ein Pfiff. Ein geschlagenes Niedersinken der Spieler in Blau, die Faust nach oben der Spieler in Weiß.

Zum ersten Mal ging der Siegerpokal damit nach München, in die Ganghoferstraße. Obendrein gab es ein dickes Lob für die Spieler der Münchner Straßenfußballiga. „Die Jungs von buntkicktgut haben sich sehr gut weiterentwickelt, spielen im Team und auch auf einem richtigen Fußballplatz immer besser.“, meinte Paul Breitner mit einem – ja durchaus seltenen – Lächeln im Gesicht.

Ein besonders heißer Tag, aber doch wie jeder andere: Es wird feiner Fußball gespielt und am Ende gibt´s Pokale beim FC Bayern…

Was Paul Breitner über den Youth Cup, buntkicktgut und wer sein Lieblingsfußballer ist, sagt, lest ihr hier.

 

© 2012 buntkicktgut

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