Kicken am Himmel von München – Interview mit Barbara und Till von Bellevue di monaco
Anfang August haben wir eine ganz besondere Einladung erhalten: für den Bolzplatz am Himmel Münchens wird ein Richtfest organisiert. Das Vorzeigeprojekt steht also kurz vor dem Abschluss. In Zusammenarbeit mit „Bellevue di monaco“ sollen hier bald Kinder und Jugendliche aus der Stadt auf Münchens erstem Dachbolzer kicken können. Und beim Stichwort kicken, Bolzplatz und München darf natürlich ein Projekt nicht fehlen: buntkicktgut. Wie ist die Idee entstanden? Ist das Fußballspielen auf dem Dach überhaupt sicher? Wir von der buntkicker-Jugendredaktion hatten einige neugierige Fragen und haben Barbara Bergau und Till Hofmann, eine der Hauptverantwortlichen dieses Projektes, gefragt.
Merita: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Bolzplatz auf einem Dach zu bauen.
Till: Wie das losgegangen ist, war dieser Bolzplatz nebenan von der Glockenbachwerkstatt – den wollten sie überbauen und damit hätte die Stadt und die Glockenbachwerkstatt eine freispielfläche verloren. Und daraus, aus dieser ganzen Bewegung, wo wir uns für eingesetzt haben, dass der Bolzplatz bleibt, ist eigentlich in dem nächsten Schritt Bellevue di Monaco entstanden. Hier sollten Häuser auch weggerissen werden und wir haben dafür gekämpft, dass die bleiben und dass das halt so wird wie es jetzt ist. Nämlich ein Wohn- und Kulturzentrum für Münchner und Geflüchtete Menschen. Als Abrundung von so einem Bolzplatz der „verschwindet“ haben wir uns gedacht: Wir schaffen noch mehr Freiraum für Leute die hier oben kicken wollen und setzen dem die Krone auf – einen zweiten Bolzplatz.
Merita: Hatten sie die Idee schon länger im Kopf oder ist die erst im Laufe der Jahre gekommen?
Barbara: Naja, am Anfang haben wir noch nicht dran gedacht. Aber so wie wir hier angefangen haben dachten wir uns, das wäre ein schöner Abschluss dieses ganzen Vorhabens. Nochmal zu zeigen wir wollen da hoch hinaus mit dem ganzen Projekt „Bellevue di monaco“. Da erschien uns das ganze Projekt passend. Es gibt nichts Schöneres als gemeinsam Sport treiben, in dieser Höhe auch und an diesem wunderbaren Ort.
Merita: Wie sind sie auf buntkicktgut und auf die Zusammenarbeit gekommen?
Barbara: Oh, wie sind wir auf buntkicktgut gekommen? Keine Ahnung – die waren plötzlich da.
Till Hofmann: Ja des waren die Fußballturniere in der Glockenbachwerkstatt, die wo hier stattgefunden haben und wo ihr auch alle mit gespielt habt. Und die Arbeit von buntkicktgut schätzen wir sehr und so sind wir in Kontakt getreten mit dem Rudi und den Leuten, weil wir uns gedacht haben: das wäre die ideale Kombination. Leute die das wirklich fachlich auch gut hinkriegen, mit Trainings, mit dieser Begeisterung und wir die das ganze zur Verfügung stellen.
Merita: Finden Sie es nicht gefährlich für Kinder und Jugendliche auf dem Dach zu spielen?
Barbara: Nein, da kommt noch ein Käfig außen rum, ein Netz an allen vier Seiten und an der Decke entlang. Das ist dick und fest, da kann nichts passieren. Das ist auch statisch so berechnet, dass da – das haben wir grad eben gehört – 40 Männer gleichzeitig rein springen können und es hält immer noch. Also da seid ihr alle ganz sicher, wenn ihr hier spielt.
Merita: Sind denn auch schon zukünftigen Projekte mit buntkicktgut in Planung?
Till: Da kommt ganz viel von buntkicktgut (lacht). Aber wir freuen uns sehr, weil wir einfach eine ideale und langfristige Partnerschaft haben. Wir sind da sehr optimistisch.
Barbara: Vielleicht bauen wir ja noch mehr Sportplätze…?
Merita: Vielen lieben Dank für das Interview und eure Zeit.