„Haute Cuisine“ à la München
Frankreich ist nicht nur bekannt für seine guten Fußballer. Die Franzosen kennen sich auch bestens mit gutem Essen aus – mit der sogenannten „Haute Cuisine“. Das ist französisch und heißt „Hohe Küche“. Die gibt es allerdings auch in München. Und so habe ich mich für den buntkicker auf den Weg gemacht und die feinsten Imbissbuden ausfindig gemacht, die eine Freude für jeden Gaumen sind. Hier die Haute Cuisine à la München:
Balkanimbiss
Tahir Yüksel macht mit seiner Frau zusammen alles selbst: Lahmacun und Pide genauso wie das Fleisch amSpieß und das Brot für den Döner, das frisch aus dem Ofen kommt. Auch die Zucchini-Pflanzerl, Spinat-Taschen und gefüllten Teigrollen mit Ziegenkäse sind der Hit hier am Harras. Ich bevorzuge den Lahmacun mit Dönerfleisch. Die Tomaten, die Zwiebeln, das Kraut, der Salat und die Joghurt-Sauce sind frisch und knackig. Das Fleisch ist saftig und knusprig. Für mich die perfekte Mischung! Dazu noch ein Ayran aus dem Kühlschrank neben der Theke. Leider gibt es seit einem Jahr Spielautomaten, die ständig herum piepsen, und vor denen manchmal seltsame Gestalten sitzen, die im Balkanimbiss nichts essen. Einen Fernseher gibt es auch, in dem türkische Sendungen und Musik laufen. Aber auch deutsche Reality-Shows mit herumschreienden Polizisten. Komisch, aber lustig. Tahir schaut manchmal etwas grimmig, ist aber sehr nett. Ein echter Harras Bulle und Meister, der türkischen Haute Cuisine.
Wo? Lindenschmitstraße 33 – 089/78019626
Make Falafel not War
Der Name ist Programm. Das Essen von Salah Nchasi zaubert jedem einfach ein Lächeln ins Gesicht. Besonders seine Falafel ist eine Wucht – der absolute Hammer! Das traditionelle Gericht aus dem Nahen Osten braucht kein Fleisch. Aus Kichererbsen, frischer Petersilie und unterschiedlichen Gewürzen wird eine Masse gemacht, die zu kleinen Bällchen geformt und in heißem Fett gebraten wird. „Von Syrien über den Libanon, von Dubai bis nach Israel – alle lieben Falafel“, sagt Salah. Das gilt auch für Salahs Falafel in München – von Moosach im Norden bis Thalkirchen im Süden. Salah erzählt: „Ich komme aus Palästina und habe das Rezept von einem alten, guten Mann. Ursprünglich kommt dieses Gericht aus der breiten Bevölkerung, schmeckte aber auch Königen.“ So oder so – die Falafel in der „Falaferia“ ist ein orientalischer Hochgenuss. Außerdem serviert Salah eisgekühlte Hamp-Limonade aus Thalkirchen. Zisch!!!!
Wo? Kapuzinerstr. 2 – www.makefalafelnotwar.de
Goldoni
Leckere, hauchdünne Pizza. Wird im Holzofen von Mimo gebacken. Er kommt aus Kairo, spricht italienisch und backt eine tolle Pizza. Er hat viel Zeit gebraucht, bis seine Pizza genauso war, wie er sie haben wollte – was den Geschmack, den Teig und Belag angeht. Das ist nämlich gar nicht so einfach. Denn der hauchdünne Teig darf nicht zu fest und trocken werden, muss genau passen. Auch die Tomaten und der Käse müssen darauf abgestimmt sein. Dafür muss der Holzofen genau die richtige Temperatur und Beschaffenheit haben – das braucht viel Erfahrung und Geduld. Im Goldoni kann man auch Fußballspiele live auf einem Flachbildschirm verfolgen. Bestellen und einfach abholen, ist auch kein Problem. Am coolsten ist es, wenn man die Pizza mitnimmt und neben dem Königsplatz auf dem Spielplatz isst – der ist fünf Minuten entfernt. Da gibt es eine Bank unter einem Baum. Dazu noch ein Spezi aus dem Supermarkt. Fantastico!
Wo? Augustenstraße 31 – 089/54243577
Metzgerei Wachter
Eine kleine, alte Metzgerei in Untergiesing. Hier sorgen drei Damen für gutes bayerisches Essen – in diesem Fall für eine super Leberkässemmel. Die Semmel ist knusprig und locker, der Leberkäse frisch und saftig. Am besten mit süßem Senf. Die Drei von der Metzgerei werden von Denise Wachter angeführt, bilden ein einzigartiges Team in München. Denn von Männern ist hinter der Theke nichts zu sehen. Außerdem haben die Damen immer einen Scherz auf den Lippen, auch wenn ich die manchmal nicht ganz verstehe. Frau Wachter und Co. sprechen richtig bayerisch – und es schmeckt so richtig bayerisch. Einfach gut! Die beste Leberkässemmel weit und breit.
Wo? Hans-Mielich-Straße 1a
taste my BURGER
Ein absoluter Geheimtipp! Shahram Iran Nejad kommt, wie sein Name schon sagt, aus dem Iran. Er war Taxifahrer, kannte jede kleine Gasse in München. Doch eines Tages hatte er genug davon, stundenlang im Auto zu sitzen und Menschen hin und her zu fahren. Und so fing er an zu träumen – und zwar von Burgern, die es so in München kein zweites Mal gibt. Vier Jahre lang tüftelte Shahram herum, kreierte Saucen, testete Brot, Fleisch und Salate. Freunde probierten immer wieder, gaben Tipps. Bis schließlich „taste my BURGER“ dabei herauskam. Neben dem klassischen Hamburger gibt es abgefahrenen Burger-Hochgenuss: Terminator, Hula Hula, Speedy Gonzales oder Barbie‘s Blackout heißen seine Kreationen. Dazu sehr leckere Pommes und ein Getränk. Mittags für acht Euro. Übrigens: Die Burger sind 100 Prozent Halāl.
Wo? Augustenstraße 16 – www.tastemyburger.com
von Shahin Mirza Zadeh