Senioren-Liga Cup: Eine Empfehlung für alle Taktik-Liebhaber
Taktik-Liebhaber aufgepasst! – der buntkicktgut Liga Cup der Senioren – eine Empfehlung der buntkicker Redaktion
Was wäre Pep Guardiola stolz gewesen… perfekt einstudierte Formationen, komplexe Verschiebungen in verschiedensten Spielsituationen, schnelles und direktes Offensivspiel. Hört sich fast nach Ajax Amsterdam, FC Barcelona oder der brasilianische Futsalnationalmannschaft an. Doch wer jetzt an Holland, Spanien oder Rio denkt, liegt falsch. Wir müssen gar nicht so weit denken. Nach Einstieg in die U2 geht’s direkt zur Endhaltestelle. Von dort aus sind es nur ein paar Busstationen. Richtig: Gespielt wird in der Faganahalle. International bleibt es trotzdem. Ob Kicker aus dem Senegal, Mali, Eritrea, Somalia, Togo, Afghanistan, der Türkei, Albanien, Madrid, Andalusien, Hamburg, der Schweiz, Lenggries, Syrien und vielen anderen Nationen. Sie alle trafen sich, um beim alljährlichen buntkicktgut Liga Cup teilzunehmen.
An zwei Tagen fand die Gruppenphase mit insgesamt 22 Teams statt. Diese wurden wiederum in vier Gruppen unterteilt. Für eine große Überraschung sorgten an Tag 1 die arabischen Brüder, die sich mit nur drei Punkten aus fünf Spielen vom Turnier verabschieden mussten.
Bereits im Viertelfinale trafen sich die Jungs von den Johannitern zum großen Derby und wie so oft behaupteten sich die Real Johanniter in diesem Match. Alle weiteren Favoriten wie der Titelverteidiger Harras Bulls, Die Halle Hamburg und die Chavalos90 setzten sich in den Viertelfinal-Begegnungen durch und setzten somit ein klares Ausrufezeichen an die Konkurrenz.
Hässlich ist ein Spiel bei buntkicktgut immer dann, wenn das Fairplay vergessen wird.
Die Hamburger machten sich durch ihren souveränen Sieg im Halbfinale endgültig zum Favoriten. Technisch auf sehr hohem Niveau, steigerten sie sich Spiel für Spiel und standen somit verdient im Finale. Das zweite Halbfinale sollte das hässlichste Spiel des Turniers werden. Hässlich ist ein Spiel bei buntkicktgut immer dann, wenn das Fairplay vergessen wird. „Die Jungs aus Spanien (Chavalos90, Anmerkung der Redaktion) spielen mit Abstand den intelligentesten Fußball von allen. Sie stehen sehr gut, kennen die Laufwege ihrer Mitspieler… sie sind einfach wahnsinnig effektiv“, bewertet Liga-Koordinator Oussman Kofia das Spiel der Chavalos. Genau dieses Spiel, hat die Harras Bulls nervös gemacht. Die Nervosität schien dann zu viel zu werden, sodass nach Aussetzer einiger Spieler das Spiel regelmäßig vom Referee unterbrechen werden musste. Der Anschlusstreffer der Bulls brachte ihnen nicht die ersehnte Wende. 1:2 der Titelverteidiger war draußen und die Chavalos90 verdient im Finale.
Die Halle Hamburg gewinnt in der Halle von Feldmoching an einem Sonntag durch einen Sonntagsschuss.
Das Finale wird definitiv nicht wegen dem schnellen Spiel und der vielen Tore in die Geschichte eingehen. Trotzdem war sie an Spannung kaum zu übertreffen. Es war ein ständiges abtasten und das perfekte Stellungsspiel, machte es den beiden Team fast unmöglich ans gegnerische Tor zu gelangen. Exakt sieben Sekunden vor Schluss dann ein Schuss direkt in die spanische Seele. TOR, AUS! Die Halle Hamburg gewinnt in der Halle von Feldmoching an einem Sonntag durch einen Sonntagsschuss. Verrückt!
Bei der anschließenden Siegerehrung lagen sich alle Spieler freundschaftlich in den Armen. Zu Gast war Beatrix Zurek, frühere SPD Stadträtin und seit 2016 Referentin für Bildung und Sport. Sie sprach ein großes Lob für alle Spieler aus und war sichtlich glücklich, dass dieses Turnier Jahr für Jahr stattfindet. 5000 km von der Heimat entfernt, standen sich afghanische Jungs aus Dortmund und München in den Armen und lernten neue Freunde kennen und die Stadt Hamburg kann endlich fußballerisch überzeugen. Diese schönen Bilder gab es nicht bei einem One-Way Flug nach Kabul oder beim HSV zu sehen, sondern bei buntkicktgut.