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„Nur gemeinsam sind wir stark“ FC BAYERN Youth Cup 2016


Für die Spieler von buntkicktgut ist es immer wieder ein absolutes Highlight – der FC Bayern Youth Cup. Er ist wie eine kleine Junioren-Weltmeisterschaft, bei der die jungen Kicker der interkulturellen Straßenfußball-Liga in München zeigen können, was in ihnen steckt und ob sie das Zeug zum Profi haben. Auswahlmannschaften aus Thailand, Indien, den USA, China, Österreich, Japan und Deutschland nehmen daran teil, spielen am Ende beim Welt-Finale in der Allianz Arena um den Turniersieg. Davor laufen diverse Qualifikations- und Selektionsturniere in den einzelnen Ländern. Ich bin einer von über 70 buntkicktgut-Spielern aus München, die um die Plätze für das „Team Germany“ kämpfen. Dafür werde ich alles geben. Mein Name ist Jean-Daniel Monty Mendama, mein Team heißt „Red Scorpions“, und ich schreibe für den „buntkicker“, das Straßenfußball-Magazin von buntkicktgut. Meine Freunde nennen mich Jonny. Und das hier ist mein Tagebuch vom FC Bayern Youth Cup:


FC Bayern Youth Cup unterstützt durch die HypoVereinsbank Weltfinale in der Allianz-Arena Foto: Marcus Schlaf, 15.05.2016
FC Bayern Youth Cup
Weltfinale in der Allianz-Arena
Foto: Marcus Schlaf, 15.05.2016

30. April:

Morgen ist es soweit – da beginnt das Selektionsturnier für das „Team Germany“ auf dem Trainingsgelände des FC Bayern an der Säbener Straße. Ausschließlich U17-Mannschaften von buntkicktgut aus München sind dafür geladen, machen die ersten 16 Plätze unter sich aus. Darunter befindet sich auch mein Team, die Red Scorpions. Wir haben es geschafft, haben die Qualifikationsturniere in den vergangenen drei Monaten allesamt überstanden. Morgen kickenwir mit sieben anderen buntkicktgut-Teams an der Säbener – Balkan Mix, Fighters United, Samborella, MSW Juniors, Joga Bonito Riemerling, Gaucho Kickers und Harras Bulls. Ich habe mich schon lange nach diesem Tag gesehnt. Meine große Chance. Schließlich will ich Profi werden – und der Youth Cup ist ein gutes Sprungbrett. Das haben mir zumindest viele Freunde aus der interkulturellen Straßenfußball-Liga erzählt. Seit über drei Jahren spiele ich nun schon bei buntkicktgut. Ich liebe den Straßenfußball. Beim FC Bayern spielen wir auf Kunstrasen. Aber das ist kein Problem. Ein guter Fußballer kann auf jedem Untergrund gut spielen.

1. Mai:

Ich hab die ganze Nacht kaum geschlafen, habe mir ständig Gedanken gemacht, Was wäre wenn ich scheitern würde? Wie geht es weiter ? Hoffentlich bemerkt mich Paul Breitner. Der frühere Bayernstar entscheidet zusammen mit einem Trainerteam von buntkicktgut, welche Spieler für das „Team Germany“ in Frage kommen. Er wählt sechs Spieler aus, die sofort für das Welt-Finale gesetzt sind. Zehn weitere Nachwuchskicker kämpfen dann noch einmal drei Tage lang um die restlichen vier Startplätze. Gehöre ich dazu? Bin ich dabei? Solche Fragen gingen mir ständig durch den Kopf. Schließlich bin ich aufgestanden, habe mich fertig gemacht und zu Gott gebetet, bevor ich das Haus verließ.

FC Bayern Youth Cup unterstützt durch die HypoVereinsbank Weltfinale in der Allianz-Arena Foto: Marcus Schlaf, 15.05.2016

Foto: Marcus Schlaf, 15.05.2016

Nun bin ich da. Zusammen mit meinen Freunden. Wir stehen herum, mit 70 anderen buntkicktgut-Kickern und warten. Normalerweise versuche ich immer, selbstsicher und cool aufzutreten. Vor allem auf dem Platz. Doch heute scheint es so, als ob jegliches Selbstvertrauen in mir verschwunden ist. Ich fühle mich nervös und angespannt. Dann dürfen wir endlich in die Kabinen.
Wir müssen wieder lange warten, bis wir raus auf den Fußballplatz dürfen – der Käfigplatz, auf dem auch die Bayernstars trainieren. Neben dem Kunstrasenfeld befinden sich noch eine kleine Beachball-Anlage und Tischtennisplatten. Es regnet leicht. Wir sind die einzigen auf dem Trainingsgelände. Von David Alaba, Jerome Boateng oder Franck Ribéry ist nichts zu sehen. Dennoch bleiben vor den Zäunen ab und zu Leute stehen und schauen uns zu. Meine Jungs und ich hören zu, als Paul Breitner das Spielfeld betritt und uns begrüßt. „Spielt euer Spiel. Spielt das, was ihr könnt. Ich will keine Fallrückzieher sehen, sondern einfach guten Fußball.“

Mit dem ersten Ballkontakt beim Aufwärmen schwindet auch meine Nervosität. Wir treffen gleich im ersten Spiel auf eine der besten Mannschaften – die Harras Bulls. Ein spannendes Spiel, das wir mit 2:1 für uns entscheiden. Beide Tore gehen auf mein Konto. Es läuft eigentlich ziemlich gut. Doch Spiel Nummer zwei verlieren wir unglücklich mit 0:1 gegen die Gaucho Kickers. 3:2 gewinnen wir danach gegen Joga Bonito Riemerling. Jaaaaa! Wir stehen im Halbfinale, verlieren dort jedoch recht deutlich mit 3:1 gegen die MSW Juniors, die auch im Finale gegen die Harras Bulls im Shootout triumphieren. Ich war am Boden zerstört. Aus Frust  habe ich meine Mitspieler angemotzt. Ich hasse es, zu verlieren.

FC Bayern Youth Cup unterstützt durch die HypoVereinsbank Weltfinale in der Allianz-Arena Foto: Marcus Schlaf, 15.05.2016

Foto: Marcus Schlaf, 15.05.2016

Doch der Höhepunkt kommt ja erst noch. Die Nominierung für das „Team Germany“. Zu den ersten sechs Spielern zähle ich nicht. Aber ich gehöre zum erweiterten Kreis. Zu den zehn Nachwuchskickern, die in einem dreitägigen Trainingslager um die restlichen vier Plätze kämpfen. Juhuuu! Das ist super. Ich bin überglücklich, kann es kaum erwarten, meinen Eltern davon zu erzählen. Zur Feier des Tages gönne ich mir mit ein paar Jungs, die ebenfalls ausgewählt wurden, eine Pizza. Lecker!

15. Mai:

Das Welt-Finale in der Allianz Arena findet leider ohne mich statt. Ich bin nur Zuschauer. Eine herbe Enttäuschung. Aber ich freue mich für einen sehr guten Freund von mir – er heißt Darius Awoudja und spielt für Samborella. Die hatten nicht ein Spiel beim Selektionsturnier gewonnen. Doch er ist einfach ein super Fußballer. Die drei Tage vor dem Finale verbrachten die Mannschaften gemeinsam im Hotel Limmerhof in Taufkirchen – super Zimmer und super Essen. Dazu ein paar Trainingseinheiten an der Säbener und Karten für das Bayernspiel gegen Hannover mit anschließender Meisterfeier. Im Stadion liegen davon noch überall goldene und rote Schnipsel herum. „Da durften wir noch nicht in die Bayernkabine in den Katakomben des Stadions“, erzählt mir Darius. Jetzt beim Welt-Finale allerdings schon. Ich begleite ihn. Wir schauen uns die Bayernkabine an, die Massageräume und die Ermüdungsbecken. Toll. Oben auf dem heiligen Rasen der Bayernstars läuft es für das „Team Germany“ auch ganz gut. 1:0 gegen die USA, 0:1 gegen Thailand, 3:0 gegen Indien, 1:0 gegen China, ein 2:0 gegen Japan und ein 1:2 gegen Österreich, „Meine Jungs haben toll gespielt und alles gegeben“, sagt Davor Mucic, Trainer vom „Team Germany“, das wie im vergangenen Jahr nur Österreich vor sich stehen hat – erneut den zweiten Platz beim FC Bayern Youth Cup belegt. Bravo!

16. Mai:

Der FC Bayern Youth Cup ist vorbei. Es gab Höhen und Tiefen. Doch am Ende überwiegt die Freude, dass wir alle das Beste gegeben haben und eine große buntkicktgut-Familie sind. Da zählt neben all den Toren und Pokalen vor allem der Teamgeist. Und die Gewissheit, dass wir nie aufgeben werden. Es spielt beim Fußball keine Rolle, woher du kommst und was du bist – nur gemeinsam sind wir stark. Das haben wir von Papa Rudi gelernt…

von Jonny

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