München ist BUNT!
PEGIDA, MÜGIDA, BERGIDA, BAGIDA – vor lauter GIDA blickt da ja keiner mehr durch! Wir geben euch einen kleinen Einblick in das Thema, das die letzten Wochen die Schlagzeilen aller Zeitungen geprägt hat. Außerdem berichten wir über die Kundgebung, die vergangenen Montag (12.01.2015) stattgefunden hat, dazu könnt ihr euch am Ende des Beitrags ein kleines Video anschauen:
Die Abkürzung PEGIDA steht für „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“, die vielen anderen Abkürzung wie MÜGIDA, BERGIDA etc. bezeichnen Städte wie München oder Berlin, also „Münchner/Berliner gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Dieser in Dresden gegründeter Verein geht davon aus, dass Deutschland und Europa nach und nach immer islamischer wird und lehnt dies ab. Das heißt PEGIDA sieht den Islam und Muslime als Bedrohung.
Die Mitglieder von PEGIDA organisieren wöchentliche Demonstrationen in Dresden und anderen Städten in Deutschland, auch in München. Sie sind der Meinung, dass besonders durch Muslime die christlichen und abendländischen Werte bedroht werden und somit verlorengehen. Deswegen auch die Bezeichnungen „patriotisch“ und „Abendland“. Unter patriotisch versteht man, wenn jemand sein Heimatland sehr liebt und stolz darauf ist, auf deutsch wird das auch Vaterlandsliebe genannt. Das muss nicht unbedingt etwas Negatives sein. Aber den Anhängern von PEGIDA geht es darum das Abendland, also Europa, gegen Muslime zu verteidigen und zu schützen. Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Gehören nicht die Muslime genauso zu Deutschland und Europa wie alle anderen?
Die klare Antwort darauf ist: Natürlich gehören Muslime zu Deutschland und zu Europa! Das finden auch rund 20.000 Münchner, die am vergangenen Montag gegen PEGIDA am Sendlinger Tor unter dem Motto „München ist bunt!“ demonstriert haben. Denn Vereine wie PEGIDA versuchen gegen bestimmte Gruppen, besonders gegen Muslime in Deutschland, Hass zu verbreiten. Durch ihre Befürchtungen, dass Deutschland angeblich zu muslimisch und fremd wird, erzeugen sie Fremdenhass und Rassismus.
Damit ist natürlich der Großteil der deutschen Bevölkerung und der Münchner nicht einverstanden und setzte schon auf mehreren Anti-PEGIDA-Kundgebungen ein Zeichen gegen Rassismus und für ein friedliches Miteinander. So auch Sokol Lamaj, Koordinator bei buntkicktgut und Vorsitzender im Muslimrat München, eine muslimische Organisation in München. Auf der letzten Kundgebung am Montag sprach er vor 20.000 Menschen und erklärte, dass der Islam ausdrücklich gebietet „gütig zu sein und den Nächsten zu lieben“ und dass im Koran „das Schändliche, das Verwerfliche und die Gewalttätigkeit“ verboten werden. München ist für ihn eine Stadt auf die man „zu recht stolz sein kann“ für „ihre Vielfalt“, ebenso auf Deutschland als eine „bunte Republik“. Außerdem bedankt er sich im Namen der Muslime in Bayern für den Zusammenhalt in der deutschen Gesellschaft, der „Mut macht und Hoffnung gibt“.
Bei buntkicktgut sind mehr als 100 Nationen aus aller Welt vertreten und das ist auch gut so. Deshalb sagen auch wird: München ist BUNT und soll auch so bleiben!
Die ganze Rede von buntkickgut Koordinator Sokol Lamaj könnt ihr hier sehen: